Nachdem sich unser GT-Chef mit seinen Statements Zeit lässt schreib ich als „eigentlich ungeplanter Teilnehmer“ ein paar Zeilen. Nachdem mich die nachmitternächtliche Kombination aus Alkohol und Kaffee an einem Wohlfühlschlaf in den Morgenstunden hinderte entschloss ich mich gegen meine Pläne und gegen jegliche Vernunft doch an der GT teilzunehmen. Diese Entscheidung habe ich mehrmals bereut, im Rückblick aber dann doch nicht bereut. Auf dem letzten Drücker um 7Uhr in ED angekommen wartete schon die erste Überraschung in der Form, dass keine überraschenden Teilnehmer anwesend waren und im Gegenteil von den fest „Gesetzten“ auch ein paar fehlten. Robert hat wohl seinen Sieg vom Vortag doch etwas heftiger feiern müssen und der Tatsache Tribut gezollt, anders kann ich mir sein Fehlen nicht erklären. Erhard hat wohl bei der Routenplanung so viel Energie verbraucht, dass es zur Mitfahrt nicht mehr gereicht hat. So waren nur Howard, Richard, Frederic, Bernhard und meine Wenigkeit zu einem Besuch im „Freudenhaus“ bereit. Howard machte gleich von Anfang an klar, dass er heute die GT in 50% der Zeit absolvieren möchte. Einbremsversuche von Richard (in Form von gewonnenen Bergwertungen) führten nicht zu einer Verlangsamung von Howards Führungstempo sondern stachelten ihn eher zu neuen Höchstleistungen an. Beide nahmen keine Rücksicht auf meinen Zustand und nahmen nicht mal wahr, dass ein“ gefühlter nasser Sack“ ständig mit dem Halten des Hinterrades beschäftigt bzw. beinahe überfordert war. Angesichts des von Howards angeschlagenen Grundtempos bahnte sich die nächste Katastrophe an: Der Zeitplan war völlig durcheinander und die Mittagseinkehr konnte doch nicht schon vor dem Frühstück stattfinden! Selbst der Gegenwind war für Howard einfach zu schwach. So musste Richard mit der Erkundigung von ein paar Sackgassen und gezieltem Einsatz von Schotterpassagen das Schlimmste verhindern, so dass wir das Freudenhaus dann doch erst kurz nach Zehn und damit kurz nach dem Eintreffen des Wirtes erreichten. Der Wirt empfing uns freundlich und stellte uns auch die Einnahme von Speisen und Getränken in Aussicht. Angesichts des Namens der Lokalität löste die Ankündigung des Wirtes, dass das „weibliche Servicepersonal“ bald eintreffen würde beim Schexer eine gewisse Erwartungshaltung aus. Unser Timing erwies sich dann doch als goldrichtig, da nach wenigen Minuten Regen einsetzte, der aber (auch hier war die Tourenplanung Super, ein Dank an Erhard!) so rechtzeitig aufhörte, dass nach der Mittagspause die Straßen wieder trocken waren. Irgendwie hatten sowohl der GT-Chef wie auch ich keinen rechten Appetit, aber nach einem Cappuccino war auch dieses Problem gelöst, ein Schnitzel für den Chef und Kaiserschmarrn für 60% der Belegschaft. Angesichts der Tatsache, dass sowohl Howard (wie bereits angedeutet) wie auch ich eine zeitige Heimkehr bevorzugten fand eine Lagebesprechung statt mit dem Ergebnis, Augsburg auf 2014 zu verlegen und die Bahn weiter in die roten Zahlen zu schicken. Howard übernahm mit seinem Smartphone die Streckenplanung und die Warnung seiner Elektronik, dass da gar keine Straße sei wurde mehrheitlich ignoriert. Man kann durchaus mal eine längere Schotterpassage einbauen, bei der Abfahrt mussten wir eben etwas Tempo rausnehmen. Der Verzicht auf die Dienste der DB erwies sich als goldrichtig, der Westwind legte nämlich immer mehr zu. Und nicht nur der Westwind, auch Howard war wieder in seinem Element. Gerne hätten wir auch mal eine Führung übernommen, aber keiner traute sich den für seine Höflichkeit bekannten Engländer an der Spitze seines Platzes zu berauben. So ging es mit flottem Tempo Richtung Osten und nur der Wippenhausener Berg lies auch mal das kleine Blatt zum Einsatz kommen. Auf dem Amper-Radweg war höchste Konzentration angesagt, bei durchgängig 40+ (jetzt mit Schexer an der Spitze) mussten angesichts des noch vorhandenen Hochwasserrestkieses die Kurven vorsichtig bewältigt werden. Nachdem wir der Marschtabelle erneut eine gute halbe Stunde gezwickt hatten sprang noch eine zusätzliche Einkehr in Gaden heraus, nur Howard trat den direkten Heimweg an. Auch wir erreichten die Heimat trocken und noch rechtzeitig zum Familienkaffetrinken. Genau 180 Km standen auf meinem Tacho und die Strecke wurde in weniger als 6 Stunden (einschließlich Schotterpassagen und Wirthausschiebestrecken) absolviert. Eine tolle GT, Wiederholungsfaktor 100%!
dass du den Bericht übernommen hast. Es ist ja immer ganz interessant wie jeder einzelne so eine Tour sieht. Ich hatte ja am Sonntag mit mir selbst und den Howie allerhand zu tun. Von Sonntagabend bis heute bin ich dann in eine Art Ruhezustand verfallen, die es mir unmöglich machte etwas zu schreiben. Umso besser dass du dazu noch die Kraft für einen Bericht gefunden hast. Was mich aber wundert ist dass du den Bericht am gleichen Abend ins Netz gestellt hast. Hast du vielleicht das Konzert deiner Frau ausfallen lassen? Hatte sie aufgrund deiner Leiden Mitleid mit dir und hat dir zur Erholung freigegeben und du hattest nicht besseres zu tun als unsere Heldentaten im Netz zu verewigen? Egal, aus meiner Sicht ist dies ja ein höchst ehrenwertes und wichtiges Unterfangen. Also bis zum nächsten mal
der
GT-Chef
PS: Erhard, danke für die tolle Strecke und den super Gaststätten-Tipp.